> ... aber brauch ich eigentlich
> Akadama oder ist des net so wichtig?
Hallo Dominik,
diese Frage ist mehr akademischer Natur - ich kann sie nur wie folgt beantworten:
Viele Bonsaifreunde werden sagen: Akadama ist für eine Eibe absolut unverzichtbar. Sie werden zahlreiche Beispiele für sehr schöne Eibenbonsai nennen können, die in Akadama stehen. Dann haben sie ebensoviele Beispiele für Eiben, welche eingegangen sind. Die standen dann nicht in Akadama.
Natürlich kannst Du auch zahlreiche Besitzer herrlicher Taxus-Bonsai finden, die ihre Bäume nicht in Akadama pflanzen.
Es ist wichtig, zu wissen, daß Akadama ein gebranntes Lehmgranulat ist, also keinerlei organische Substanzen enthält. Somit verhält es sich ganz anders als eine Bonsaierde, welche aus Humus, Sand und Lehm gemischt wird. Gerade junge Bonsai fühlen sich aber in einer Mischung mit Humus sehr wohl, auch erlaubt eine humushaltige Mischung den Einsatz mineralischer Dünger. Ältere Bäume sollen angeblich in mineralischem Substrat, wie Akadama oder Kiryu besser gedeihen. Ich bin aber leider nicht alt genug (und meine Bonsai auch nicht) um dies zu verfizieren.
Unabdingbar ist aber eine Erde, welche den speziellen Bedürfnissen eines Bonsai gerecht wird. Das Substrat soll locker sein und Wasser gut aufnehmen sowie überschüssiges Wasser ablaufen lassen. Es soll in seiner Struktur stabil sein, also nicht schnell verdichten. Diese Bedingungen werden sowohl von Akadama als auch von speziellen Erdmischungen für Bonsai erfüllt. Sowohl Akadama als auch die Erdmischungen kannst Du im Bonsai-Fachhandel als auch online kaufen. Die Kosten halten sich in Grenzen.
Aber da Du ja Zugang zu einem Garten hast, möchtest Du eventuell selber mischen? Eine Standard-Rezeptur habe ich auf
www.bonsai-info.net/bonsaipflege/bonsaierde.htm beschrieben.
Wenn Du lieber ein Substrat kaufen möchtest, rate ich allerdings dringend, einen Fachhändler zu suchen. In Baumärkten findest Du zwar ebenfalls Plastiksäckchen mit der Aufschrift 'Spezialerde für Bonsai', welche aber einer Kakteenerde ähnlicher sind. Sowas ist nur im Notfall zu gebrauchen, denn es handelt sich dabei oftmals lediglich um TKS1 mit etwas viel zu feinem Sand gemischt.
Wenn Du meine bisherigen Händlerportraits studiert hast, findest Du einen Anbieter, welcher ordentliche Mischungen anbietet...
Und zum Abschluß werde ich Dich noch mehr verwirren:
Akadama hat den Vorteil, daß Du sehr einfach anhand der Helligkeit des Substrates erkennen kannst, ob der Baum zu trocken steht: Feuchtes Akadama ist dunkel, trockenes hingegen hell. Akadama hat den Nachteil, daß darauf Moos nur sehr schwer zu bekommen ist...
Tja, soweit reicht mein Wissen und meine persönliche Erfahrung. Den Rest überlasse ich Dir und allen anderen, welche gute und schlechte Erfahrung mit Eiben gemacht haben.
Uwe