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 Bonsai-Info-Archiv
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 Hainbuche 02.03.2005 (16:12 Uhr) Micha
Hallo Freunde der kleinen Bäume,

am Wochenende habe ich mir bei Bonsai-Enger eine Hainbuche gekauft. 10 Jahre jung, direkt vom Feld in eine große Kiste auf meinen Balkon...

Wer hat Erfahrung mit Hainbuchen und kann mir noch weitere gute Tipps zu diesem faszinierenden heimischen OUTDOOR geben?

Habt ihr Erfahrung mit einer Schädlingsprophylaxe vorm Winter, oder so?
Wie sieht's aus mit Fungizieden, sollte man da vorbeugend im Herbst behandeln?
Welcher Dünger ist erfahrungsgemäß der Beste?
In welcher Erde fühlt sich eure Hainbuche am wohlsten, ich möchte,daß der Baum noch etwas an Größe zulegt, damit die Proportionen zu den Blättern gut wirken...

Schön das es das Forum gibt, mit all den helfenden Leuten.

Wie immer schonmal herzlichen Dank vorab, ich hoffe ich kann auch mal behilflich sein...

Gruß Micha  
 Re: Hainbuche 02.03.2005 (17:02 Uhr) Andy-II
Hi Micha

erstmal hallo und willkommen - es liest sich glücklich, was du schreibst.

Hainbuchen sind nicht sehr schwierige Patienten, das macht sie auch so beliebt als Heckenpflanze. Sie sind robust und wachsen gut. Meist kann man sie durch reines Schneiden gestalten, was gut ist, so kommt man der natürlichen Wuchsform sehr nahe. Die ist hauptsächlich geprägt duch die Eigenart der Hainbuche, den vordersten Trieb dann und wann zu verlieren. Bei ihren wechselständigen Trieben führt das dann zu einem feinen Richtungswechsel. Darum «schlängeln» sich bei (naturbelassenen) Hainbuchen die Äste zum Licht.

Schädlingsprophylaxe - lese ich ungern. Ich finde es reicht, wenn man umbringt, was da ist. Das hat Gründe: Viele Insektizide enthalten formulierungsbedingt Lösungsmittel. Die greifen auch die Pflanze an. Und Fungizide beeinträchtigen auch die Bodenpilze, die als Symbionten dem Baum dienen und nicht schaden. Ein steriler Boden ist kein guter Boden. Warte also, bis die Läuse und Milben da sind und bekämpfe sie dann.

Boden - Hainbuchen sind wie erwähnt gesunde Kerlchen, da ist eine Grunderdmischung aus Pflanzerde, etwas Sand und Lehm das richtige. Es ist nicht einmal sehr wichtig, welche Mischung du nimmst, solange sie nicht allzu pampig und nicht allzu sandig-trocken ausfällt.

Beim Dünger ist der beste Tipp der: Abwechseln. Ist wie beim Essen der Menschen - alles ist auf Dauer ungesund, wenn man nicht abwechselt. Sehr bewährt haben sich aber die japanischen Düngerkugeln, die aussehen wie kleine Hundehäufchen. Es ist organischer Dünger, der von Mikroorganismen zersetzt wird und so langsam seine Wirkstoffe freigibt.

Wenn du Grösse willst, kannst du dir überlegen, den Baum eine oder zwei Saisons «auszupflanzen», also raus aus der Schale, rein in den Garten. Nichts fördert das Wachstum mehr als das,  dann legt er so richtig zu. Du kannst ihm auch nitrathaltigen Dünger verabreichen, was aber auch das Blattwachstum fördert.

Eine schöne Hainbuche findest du übrigens im Buch «Bonsai - der Weg zum Meister» von Horst Stahl. Da hats noch viel mehr Bilder drin und Tipps und und und...  Werner Busch hat auch schöne Hainbuchen in seinen Büchern. Oder Tomlinson...

;o)

Gruss
Andy
Zuletzt geändert von Andy-II am 03.03.2005 um 08:57 Uhr.
 Re: Hainbuche 03.03.2005 (20:22 Uhr) Micha
Hi Andy,

erstmal herzlichen Dank für Deine spitzenmäßigen Ausführungen.
Werde ich mir zu Herzen nehmen, hab schon ein bischen über Hainbuchen gelesen und fantastische Bilder angeschaut.
Wenn alles gut geht stell ich in 2 Jahren den Baum mal mit einem Bild ins Netz, der hat meiner Meinung richtiges Potenzial zu einem schönen Bonsai, hoffentlich nutze ich diese Anlagen auch gut...

Du schreibst:"Die ist hauptsächlich
geprägt duch die Eigenart der Hainbuche, den vordersten
Trieb dann und wann zu verlieren."

Meinst Du das wie bei der Birke, Hainbuche gehört ja auch eher zur Gattung Birke...?

Die Birke verliert ja auch ganz gerne mal ihre gerade so wichtigen unteren Äste.

Gruß Micha


> Hi Micha
>
> erstmal hallo und willkommen - es liest sich glücklich,
> was du schreibst.
>
> Hainbuchen sind nicht sehr schwierige Patienten, das
> macht sie auch so beliebt als Heckenpflanze. Sie sind
> robust und wachsen gut. Meist kann man sie durch reines
> Schneiden gestalten, was gut ist, so kommt man der
> natürlichen Wuchsform sehr nahe. Die ist hauptsächlich
> geprägt duch die Eigenart der Hainbuche, den vordersten
> Trieb dann und wann zu verlieren. Bei ihren
> wechselständigen Trieben führt das dann zu einem feinen
> Richtungswechsel. Darum «schlängeln» sich bei
> (naturbelassenen) Hainbuchen die Äste zum Licht.
>
> Schädlingsprophylaxe - lese ich ungern. Ich finde es
> reicht, wenn man umbringt, was da ist. Das hat Gründe:
> Viele Insektizide enthalten formulierungsbedingt
> Lösungsmittel. Die greifen auch die Pflanze an. Und
> Fungizide beeinträchtigen auch die Bodenpilze, die als
> Symbionten dem Baum dienen und nicht schaden. Ein
> steriler Boden ist kein guter Boden. Warte also, bis die
> Läuse und Milben da sind und bekämpfe sie dann.
>
> Boden - Hainbuchen sind wie erwähnt gesunde Kerlchen, da
> ist eine Grunderdmischung aus Pflanzerde, etwas Sand und
> Lehm das richtige. Es ist nicht einmal sehr wichtig,
> welche Mischung du nimmst, solange sie nicht allzu pampig
> und nicht allzu sandig-trocken ausfällt.
>
> Beim Dünger ist der beste Tipp der: Abwechseln. Ist wie
> beim Essen der Menschen - alles ist auf Dauer ungesund,
> wenn man nicht abwechselt. Sehr bewährt haben sich aber
> die japanischen Düngerkugeln, die aussehen wie kleine
> Hundehäufchen. Es ist organischer Dünger, der von
> Mikroorganismen zersetzt wird und so langsam seine
> Wirkstoffe freigibt.
>
> Wenn du Grösse willst, kannst du dir überlegen, den Baum
> eine oder zwei Saisons «auszupflanzen», also raus aus der
> Schale, rein in den Garten. Nichts fördert das Wachstum
> mehr als das,  dann legt er so richtig zu. Du kannst ihm
> auch nitrathaltigen Dünger verabreichen, was aber auch
> das Blattwachstum fördert.
>
> Eine schöne Hainbuche findest du übrigens im Buch «Bonsai
> - der Weg zum Meister» von Horst Stahl. Da hats noch viel
> mehr Bilder drin und Tipps und und und...  Werner Busch
> hat auch schöne Hainbuchen in seinen Büchern. Oder
> Tomlinson...
>
> ;o)
>
> Gruss
> Andy
 Re: Hainbuche 03.03.2005 (22:59 Uhr) der kleine bonsaifreund
> Hi Andy,
>
> erstmal herzlichen Dank für Deine spitzenmäßigen
> Ausführungen.
> Werde ich mir zu Herzen nehmen, hab schon ein bischen
> über Hainbuchen gelesen und fantastische Bilder
> angeschaut.
> Wenn alles gut geht stell ich in 2 Jahren den Baum mal
> mit einem Bild ins Netz, der hat meiner Meinung richtiges
> Potenzial zu einem schönen Bonsai, hoffentlich nutze ich
> diese Anlagen auch gut...
>
> Du schreibst:"Die ist hauptsächlich
> geprägt duch die Eigenart der Hainbuche, den vordersten
> Trieb dann und wann zu verlieren."
>
> Meinst Du das wie bei der Birke, Hainbuche gehört ja auch
> eher zur Gattung Birke...?
>
> Die Birke verliert ja auch ganz gerne mal ihre gerade so
> wichtigen unteren Äste.
>
> Gruß Micha
>
>
> > Hi Micha
> >
> > erstmal hallo und willkommen - es liest sich glücklich,
> > was du schreibst.
> >
> > Hainbuchen sind nicht sehr schwierige Patienten, das
> > macht sie auch so beliebt als Heckenpflanze. Sie sind
> > robust und wachsen gut. Meist kann man sie durch reines
> > Schneiden gestalten, was gut ist, so kommt man der
> > natürlichen Wuchsform sehr nahe. Die ist hauptsächlich
> > geprägt duch die Eigenart der Hainbuche, den vordersten
> > Trieb dann und wann zu verlieren. Bei ihren
> > wechselständigen Trieben führt das dann zu einem feinen
> > Richtungswechsel. Darum «schlängeln» sich bei
> > (naturbelassenen) Hainbuchen die Äste zum Licht.
> >
> > Schädlingsprophylaxe - lese ich ungern. Ich finde es
> > reicht, wenn man umbringt, was da ist. Das hat Gründe:
> > Viele Insektizide enthalten formulierungsbedingt
> > Lösungsmittel. Die greifen auch die Pflanze an. Und
> > Fungizide beeinträchtigen auch die Bodenpilze, die als
> > Symbionten dem Baum dienen und nicht schaden. Ein
> > steriler Boden ist kein guter Boden. Warte also, bis die
> > Läuse und Milben da sind und bekämpfe sie dann.
> >
> > Boden - Hainbuchen sind wie erwähnt gesunde Kerlchen, da
> > ist eine Grunderdmischung aus Pflanzerde, etwas Sand und
> > Lehm das richtige. Es ist nicht einmal sehr wichtig,
> > welche Mischung du nimmst, solange sie nicht allzu pampig
> > und nicht allzu sandig-trocken ausfällt.
> >
> > Beim Dünger ist der beste Tipp der: Abwechseln. Ist wie
> > beim Essen der Menschen - alles ist auf Dauer ungesund,
> > wenn man nicht abwechselt. Sehr bewährt haben sich aber
> > die japanischen Düngerkugeln, die aussehen wie kleine
> > Hundehäufchen. Es ist organischer Dünger, der von
> > Mikroorganismen zersetzt wird und so langsam seine
> > Wirkstoffe freigibt.
> >
> > Wenn du Grösse willst, kannst du dir überlegen, den Baum
> > eine oder zwei Saisons «auszupflanzen», also raus aus der
> > Schale, rein in den Garten. Nichts fördert das Wachstum
> > mehr als das,  dann legt er so richtig zu. Du kannst ihm
> > auch nitrathaltigen Dünger verabreichen, was aber auch
> > das Blattwachstum fördert.
> >
> > Eine schöne Hainbuche findest du übrigens im Buch «Bonsai
> > - der Weg zum Meister» von Horst Stahl. Da hats noch viel
> > mehr Bilder drin und Tipps und und und...  Werner Busch
> > hat auch schöne Hainbuchen in seinen Büchern. Oder
> > Tomlinson...
> >
> > ;o)
> >
> > Gruss
> > Andy
Hallo Micha
Schau mal unter www.yamadori-bonsai.de nach. Die haben sehr detailirte Pflegeanleitungen, vielleicht auch über Hainbuchen.
Stephen
 Re: Hainbuche 04.03.2005 (09:50 Uhr) Andy-II
Hi zusammen

zwischendurch dürft ihr das bereits geschriebene ruhig auch mal löschen, sont wirds unübersichtlich hier... *g*

Nur noch kurz wegen meiner Bemerkung zur Wuchsform: Schau dir mal eine Hainbuche an, die nicht gestutzt wurde, sondern frei gewachsen ist. Sie hat lange Äste, die eine leichte Schlangenform haben. Das kommt so: Der vorderste Trieb ist jeweils der, von dem aus sich alles weiterentwickelt. Geht er durch Frost, Abknabbern oder sonstwelche Ungeschicke verloren, übernimmt der nachfolgende seine Aufgabe. Das erzeugt dann aber einen leichten Richtungswechsel. Die Summe dieser leichten Richtungswechsel - das ist die leichte Schlangenform.

Deine Bemerkung mit der Birke stimmt - die Hainbuche ist  ein naher Verwandter. Darum hat sie auch keine Buchennüsschen.

Gruss
Andy
 Re: Hainbuche 04.03.2005 (15:10 Uhr) Micha
Allet klar und wie immer herzlichen Dank...

Gruß Micha

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