| | Hallo Rolf,
über die Nachteile hat Christoph ja bereits geschrieben. Ich möchte hier noch dazufügen, daß es sehr vom Substrat abhängt, ob Du einen schönen Moosteppich erhälst. Auf reinem Akadama zum Beispiel wird das richtig schwierig. Hier bietet sich an, Moos nach der Methode "Rollrasen" aufzubringen. Aber auch dann ist eine überzeugende Moosschicht nur selten zu erreichen. Substrate mit höherem Anteil organischen Materials begünstigen dagegen einen Moosteppich, besonders wenn zuvor eine schöne glatte Oberfläche gepinselt wurde.
Ob Moos sein soll oder nicht ist tatsächlich eine Frage der Ästhetik. In großen flachen Schalen kann ein Moosteppich sehr überzeugend wirken, besonders bei streng aufrechten Laubbäumen. Diese Baumform findet sich in der Natur oft als einzeln stehender Baum auf einer Wiese oder großen Lichtung. Wenn es dort kein Gras um den Baum gäbe, würde es uns befremden. Auch bei Gestaltungen mit kleinen Felsbrocken erwecken einzelne Moospolster den Eindruck einer Landschaft, besonders wenn zwischen den Moospolstern noch Geröll etc zu finden ist. Dort wird die Grenze zu Penjing fließend...
Allerdings darf weder am Stammansatz noch auf den oberflächlichen Wurzeln Moos zu sehen sein. Das Moos sollte also immer zwischen den Wurzeln wachsen, ein kleiner Abstand ist angemessen. Bei offiziellen Ausstellungen mit Bewertung durch den BCD gäbe es sonst dicke Abzüge in der B-Note.
Aber selbst wenn man die klassischen Regeln zur Gestaltung außer Acht läßt, auf den Wurzeln sieht's einfach falsch aus. Und gesund ist es auch nicht gerade, da es ja die Rinde ständig feucht halten würde...
Irgendwo habe ich mal bei einem Händler gesehen, daß dort Moos quadratmeterweise gezogen und später tatsächlich wie Rollrasen abgehoben wurde. Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, wo das war.
Uwe
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