| | | | | | | | | | | | | «Indoor» und «Outdoor» sind wohl die irreführendsten Begriffe, die zu diesem Hobby je geschaffen wurden. Kein Baum ist grundsätzlich ein «Indoor» - nature has no doors!
Der Begriff bezeichnet eigentlich nur die bei uns zu schaffenden Bedingungen für Pflanzen aus einer Zone, in der es allenfalls kühle Perionden, aber keine «Winter» gibt. Es sollte viel häufiger von den ursprünglichen Bedingungen am Herkunftsort einer Pflanze die Rede sein als von «Indoor» und «Outdoor».
Generell muss man bedenken, dass in Gebäuden andere Bedingungen herrschen als draussen. Das betrifft in erster Linie das eingeschränkte Licht, die reduzierte Umluft und die Luftfeuchtigkeit. Leider decken sich die Ansprüche von Bäumen und Menschen an den idealen Wohnraum nur bedingt.
Darum werden nicht nur Ulmen, sondern auch Myrten, Azaleen, Euphorbien etc. immer wieder mal Probleme haben, wenn sie drinnen stehen. Das kann die Blüte, die Blattentwicklung, das Längenwachstum der Triebe oder auch spezifischen Schädlingsbefall betreffen. Andererseits bedeutet «Outdoor» noch nicht zwingend, dass ein Baum nicht drinnen stehen kann.
Ich empfehle, hin und wieder - vielleicht mit einem Bonsai-Buch in der Hand - die Grundlagen etwas zu überdenken: Welche Luftfeuchtigkeit herrscht draussen, welche drinnen? Wie sieht die Besonnung im Halbschatten draussen aus, wie in einer Fensternische? Wie siehts mit der Boden- und Raumtemperatur durch den Tag aus, wie mit der Umluft? So versteht man mit der Zeit besser, worauf und wie Bäume eigentlich reagieren - Indoor wie Outdoor.
Gruss Andy |