 |  |  | Hallo Anne,
Dummerweise bleiben die Nadeln bei Podocarpus mehr oder weniger grün, auch wenn sie bereits vollständig hinüber sind.
Du wirst feststellen müssen, ob der Baum überhaupt noch lebt: Nimm ein sehr scharfes />Messer und schabe an einer kleinen Stelle vorsichtig etwas Rinde ab. Nach kurzem Schaben sollte ein sehr dünne grüne Schicht zum Vorschein kommen. Dies ist das Kambium, also die eigentliche lebende Schicht des Holzes. Nur hier findet das sogenannte sekundäre Wachstum statt, das Dickenwachstum. Die Zellteilung des Kambium bildet nach innen hin Holz, das tragende Gerüst des Baumes, nach außen Bast, also die Transportwege für die Nährstoffe. Findest Du an Deinem Bonsai unter der Rinde nichts Grünes mehr, kannst Du ihn definitiv entsorgen.
Gibt es aber noch eine grüne Schicht, steckt auch noch Leben im Baum. Die Nadeln sind ja nicht unsterblich! Im allgemeinen sterben aber nur so wenige Nadeln ab, wie neue wachsen. Das kann aber durchaus auch einmal in's Stocken geraten.
Also mach mal den Schabe-Test, dann sehen wir weiter...
Der Schimmel wird übrigens nicht die Ursache für die trockenen Nadeln sein, sondern vielmehr eine Begleiterscheinung: Durch das Absterben einer großen Menge Grünmasse ist auch der Wasserbedarf des Baumes deutlich verringert. Da er kein Wasser mehr verbraucht, bleibt die Erde bei gleichbleibender Gießgewohnheit auf die Dauer zu nass. Das fördert die Schimmelbildung, schlimmer aber noch Wurzelfäule. Und Wurzelfäule führt zum Absterben der feinen Haarwurzeln, was wiederum zu einer gestörten Wasseraufnahme des Baumes führt. Im nassen Sumpf wird er vertrocknen!
Hast Du denn auch in der "Schimmelphase" wenigstens etwas gegossen? Mit dem Abtrocknen der obersten Erdschicht ist natürlich nicht gemeint, daß Du den Baum vollständig durchtrocknen solltest.
Uwe
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