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| Hallo Forum,
bei einer ca. 19 Jahre alten, im Internet gekauften chin. Ulme, stört ein quer über den Stamm verlaufender Ast. An anderer Stelle wäre dieser Ast durchaus wünschenswert. Die Technik des Pfropfens habe ich nachgelesen, für diesen Fall aber kein befriedigendes Ergebnis gefunden.
Das Problem ist, dass an einem relativ breiten Stamm (ca. 35 mm) dieser störende Ast (ca. 10 mm) an einer scharfen Stammkrümmung angebracht werden soll. Wenn ich hier eine Kerbe einschneide und den dünneren Ast anbringe, deckt sich das Kambium höchstens an 2 Stellen, auf der anderen Seite wäre eine große Wunde vorhanden.
Meine laienhafte Vorstellung ist nun, im Frühjahr mit einem Bohrer in der Stärke des Astes ein ca. 15 mm tiefes Loch in den Stamm zu bohren, den Astanfang einzupassen und die Stelle mit Moos, Bast usw. zu versehen. Bei dieser Methode wäre eine Deckung des Kambiums an 3 Stellen gewährleistet und die unschöne Wunde würde vermieden.
Kann das gelingen? Wer weiß mehr dazu? Danke für jeden Rat.
Gruß Rolf Zuletzt geändert von rolfd40 am 23.01.2007 um 10:10 Uhr. |
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| | Selber habe ich damit keine Erfahrung, aber es gab einen Bericht (im Dokukanal) in dem soetwas mal gezeigt wurde und es geklappt hat.
Also den kleineren Ast komplett in einem Größerem mit Naturprodukten also wie du meintest Moos usw "abdichten" und befestigen. Laut Fernseh-Bericht sollte es also klappen, wie das in der Praxis zu Hause aussieht, naja, keine Ahnung ^^ Aber ich persönlich würde meinen, dass es klappen sollte!
Gruß Soeny |
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| | Hallo Rolf
Deine Idee ist nicht schlecht ! Du solltest aber folgendes beachten:
Moos ist nicht geeignet, das verwendet man zum Abmoosen, da es die Wurzelbildung anregt/fördert. Zum luftdichten Abdichten der Veredlungsstelle verwendet der Gärtner Veredlungswachs. Das Wachs wird nach dem Veredeln auf die Wund gestrichen, so daß keine Luft die Veredlungsstelle austrocknen kann.
Zur Veredlung: Von dem Ast, den Du einsetzen möchtest, muß an der Stelle, die in das Loch kommt, die äußere dünne Rindenschicht entfernt werden , so daß das Kambium frei ist, das trifft dann mit Dem Kambium im Loch zusammen. Dann wird das Loch genau so groß gebohrt daß der Ast gerade so reinpasst. Wichtig !! wäre noch: der Bohrer muß rasierklingenscharf sein, ansonsten reißt er das Kambium , die Veredelung würde nicht gut gelingen. Und wie gesagt, anschließend mit Wachs verstreichen.
Übrigends, würde das Kambium bei der Methode nicht rundherum Kontakt haben ?
Der Zeitpunkt für Indoor wäre März/April, für Outdoor April.
Ich wünsche gutes Gelingen ! Hajo. Zuletzt geändert von Hajofix am 23.01.2007 um 19:06 Uhr. |
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| | | Hallo zusammen....
Wäre eine Bohrpfropfung nicht besser? Bräuchte zwar mehr Zeit bis ein dicker Ast draus geworden ist, aber würde wohl längerfristig stärker mit dem Baum verbunden sein und demnach, bei eventuellen Gestaltungen stabiler sein?....
Gruss
Christoph |
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| | | | Hallo Christoph,
es ist doch eine Bohrpfropfung oder nicht? Was meinst du mit deiner Bohrpfropfung?
Gruß Rolf |
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| | | | | Rolf, ich habe mich auf die technik, die vom Beppo beschrieben wurde bezogen.... eben, einen lebenden Ast durch den Stamm ziehen, nicht einen abgeschnittenen in ein Loch stecken. Habe ich dich falsch verstanden? oder wolltest du die Spitze des Triebs/Astes ins Loch stecken?
gruss christoph
Zuletzt geändert von Verfasser am 24.01.2007 um 07:45 Uhr. |
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| | | Hallo Hajo,
danke für den Rat. Mit dem Kambium hast du natürlich Recht, es würde rundherum Kontakt haben.
Gruß Rolf |
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| | Hallo Rolf,
> ... im Frühjahr mit einem Bohrer > in der Stärke des Astes ein ca. > 15 mm tiefes Loch in den Stamm zu > bohren, den Astanfang einzupassen verstehe ich das richtig? Du möchtest den ABGESCHNITTENEN Ast in das Loch stecken wie einen Holzdübel?
Ich denke nicht, daß das funktionieren wird.
Überlege, den Stamm komplett zu durchbohren und den Ast durch die Bohrung zu führen. Dann wird der Ast nämlich noch eine ganze Zeit ganz normal versorgt und erst nach dem vollständigen Verwachsen mit dem Stamm abgeschnitten.
Sollte der Ast nicht lang oder biegsam genug sein, kannst Du auch einen Steckling von Deinem Baum schneiden und speziell für diesen Fall kultivieren. Dann wirst Du allerdings erst nächstes Jahr DURCH den Stamm propfen können.
Der Beppo
Zuletzt geändert von Der Beppo am 24.01.2007 um 00:07 Uhr. |
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| | | Hallo Beppo
> verstehe ich das richtig? Du möchtest den ABGESCHNITTENEN > Ast in das Loch stecken wie einen Holzdübel? Ja, so war das gedacht.
Kawollek und auch Naka beschreiben in ihren Büchern ja die Spaltpfropfung, wobei Kambium auf Kambium treffen sollte. Meine Überlegung war nun, dass das mit einem gebohrten Loch ja auch funktionieren könnte.
Gruß Rolf
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| | | Hallo Beppo
> Überlege, den Stamm komplett zu durchbohren und den Ast > durch die Bohrung zu führen. Dann wird der Ast nämlich > noch eine ganze Zeit ganz normal versorgt und erst nach > dem vollständigen Verwachsen mit dem Stamm abgeschnitten. Über diese Methode habe ich noch nie etwas gelesen.
Wie geht das genau? Man durchbohrt den Stamm komplett im Durchmesser des Astes. Ist das richtig?
Wenn ja, muss dann sicher die Rinde von dem Teil, das dann im Stamm steckt entfernt werden und das Ganze mit Wachs verschlossen werden. Sind meine Überlegungen richtig?
Freue mich auf deine Antwort.
Gruß Rolf
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| | | | Hallo Rolf,
das stimmt soweit. Ist aber auch lange her, daß ich was darüber gelesen habe. Ich weiß bloß nicht mehr, wo...
Ich rufe mal gleich Uwe an, der sitzt sowieso gerade über seiner Papiersammlung. Wenn der das irgendwo hat, findet er es auch.
Beppo |
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| | | | | Hallo Beppo
Vielen Dank für Deine Mühe. Uwe hat schon gemailt.
Diese Methode lässt sich in meinem Fall aus technischen Gründen nicht anwenden. Der fragliche Ast steht zu dicht dabei und ist zu dick, um in so stark zu biegen.
Gruß Rolf |
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| | | | Hallo Rolf,
da hast Du ein interessantes Projekt vor, natürlich freuen wir uns über die weitere Geschichte.
Beppo hat angerufen, er scheint sich wirklich Sorgen zu machen, daß Du bereits morgen damit beginnen möchtest?
Die Literatur ist wirklich ein wenig dürftig, aber ich habe etwas gefunden:
Horst Stahl, seinerzeit Chefredakteur bei der Zeitschrift »Bonsai-Journal«, beschreibt die Methode kurz in der Ausgabe 01/1986 auf Seite 80f. Das »Bonsai-Journal« erschien beim Hobbing-Verlag in den Ausgaben 01/1984 bis 05/1986 alle zwei Monate. Wenn Du mal nach Frankfurt kommen solltest, kannst Du die Ausgaben im Lesesaal der Deutschen Nationalbibliothek einsehen. Leider wurde die Zeitung nach nur zwei Jahren eingestellt, damals waren unter anderem auch Horst Krekeler sowie Horst Daute in der Redaktion.
Ich hatte geschrieben: > Zum anderen findet sich eine Beschreibung > in »Create Your Own Bonsai« von Ken Norman, > Lorenz Books, London 1996. Dieses Buch ist > noch in diversen Ausgaben über Amazon > zu beziehen.
Tja, das muß ich korrigieren:
Das Buch kann tatsächlich über Amazon bezogen werden, der erwähnte Text wird sich darin allerdings nicht finden.
Vielmehr steht es in »Bonsai. Anzucht, Pflege, Gestaltung« von Colin Lewis, Karl Müller Verlag, Erlangen, ISBN 3-86070-337-4
Uwe Zuletzt geändert von Uwe Harwardt am 29.01.2007 um 22:55 Uhr. |
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| | | | | Hallo Rolf Zu deinem Problem möchte ich mich auch noch einmal melden.
Ich glaube es ensteht der Eindruck, daß ich Dir eine Methode angeboten habe, die keine Aussicht auf Erfolg hat.
Da die Methode, die Christoph, Beppo und Uwe meinen, bei Dir nicht so richtig angewendet werden kann, dachte ich, es wäre eine Möglichkeit, ein Versuch, ...der übrigends bei mir schon Erfolg hatte. Natürlich sind die Chancen nicht gerade sehr groß, und einige Bonsaifreunde behaupten, es geht überhaupt nicht.
Die Bohrpfropfung, bei der der Stamm durchbohrt wird, ist natürlich erfolgreicher.
Dabei wird eine unverzweigte Jungpflanze mit der Spitze zuerst durch das Loch gesteckt. Die Rinde wird dabei nicht entfernt. Diese Jungpflanze behält ihren Wurzelballen mit samt Topf, der die Pflanze noch solange versorgt, bis dieser Trieb mit dem Stamm verwachsen ist. Erst dann wird das Unterteil der Jungpflanze dicht am Baumstamm gekappt.
Die Variante, einen Baumeigenen Ast durch ein Loch zu stecken, geht ja wohl bei Dir auch nicht, da der Ast schon zu dick ist.
Meine Meinung: Den Ast schneidest Du ja eh weg, warum sollst Du also nicht die "Holzdübel-Methode" versuchen.
Gruß Hajo. Zuletzt geändert von Hajofix am 28.01.2007 um 22:25 Uhr. |
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| | | | | | Hallo Hajo
> Den Ast schneidest Du ja eh weg, warum sollst Du also > nicht die "Holzdübel-Methode" versuchen. Genau so sehe ich das auch. Danke für Deine moralische Unterstützung. Im Frühjahr werde ich es versuchen.
Bist Du aber wirklich sicher, dass hierbei Veredelungswachs genügt. Kein Sphagnum-Moos, keine Umhüllung?
Wie hast Du es denn gemacht? Erzähle doch von Deinem erfolgreichen Versuch.
Ein Bild der Problemstelle werde ich in Kürze ins Forum stellen.
Gruß Rolf
Zuletzt geändert von rolfd40 am 29.01.2007 um 00:25 Uhr. |
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| | | | | | | > Bist Du aber wirklich sicher, dass hierbei > Veredelungswachs genügt. Kein Sphagnum-Moos, keine > Umhüllung? > Hi Rolf
Da bin ich mir sicher ! Die Veredlungsstelle wird mit Veredlungswachs ( Baumwachs ) umhüllt, so wird die Wundstelle luftdicht verschlossen.
Moos verwendet man beim Abmoosen, nicht beim Veredeln !
Hajo. Zuletzt geändert von Hajofix am 31.01.2007 um 20:17 Uhr. |
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| | | | | | Hallo Hajo, hallo Rolf,
ich wollte keineswegs den Eindruck erwecken, daß die von Hajo beschriebene Methode nicht funktionieren kann.
Tatsächlich steht mir eine derartige Äußerung gar nicht zu, da ich es nie selbst probiert habe.
Die Technik des Propfens »durch den Stamm« habe ich an einem Ficus durchgeführt: Das hat geklappt. Allerdings war es nicht ganz einfach, den Zweig mitsamt den Blättern durch die Bohrung zu führen. Mein Ficus wollte nämlich keine blattlose Zeit einlegen und ich wollte den Zweig nicht total entlauben, um kein Absterben zu riskieren.
Darüber hinaus sind mir lediglich Pfropfmethoden zur Veredelung geläufig, aber da werden ja nur Augen oder kleine Triebspitzen verwendet. Ist nicht viel, was kurzfristig durch die Adoptionsmutter versorgt werden muß.
Da der Ast, wie Rolf inzwischen geschrieben hat, sowieso vollständig entfernt werden muß, schließe ich mich Hajos Meinung gern an. Und wünsche Rolf natürlich viel Erfolg. Geht die Angelegenheit letztendlich doch schief, ist ja nichts verloren: Es bleibt immer noch die Chance, den Stamm zu durchbohren und einen anderen Zweig hindurch zu pfropfen. Der wäre zwar deutlich dünner als der derzeitig vorgesehene Ast, aber ein Rettungsanker. Zu diesem Zweck würde ich rechtzeitig einen Steckling vorbereiten, am besten direkt von der Mutterpflanze.
Ach ja Rolf, natürlich hast Du hier etwas losgetreten. Aber das tut doch gut, da kommt wieder Leben in's Forum.
Uwe |
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| | Zuletzt geändert von rolfd40 am 01.03.2007 um 19:58 Uhr. |
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| | | Hallo Rolf Dein Vorschlag gefällt mir nicht so gut.. Dein angepfropfter Ast bildet den Blickfang an deinem Baum. Eine S-Form zu gestalten ist nicht so vorteilhaft. Ich sehe eine andere Möglichkeit für deinen Baum. Ich würde abmoosen, und zwar direkt unter dem 2ten Ast von unten und dann eine Doppelstammgestaltung anstreben. Ich habe schnell ein virtual gemacht.. ob sich das mit den Ästen machen lässt, weiss ich nicht, aber diese Richtung würde ich im Moment gehen. Gruss Christoph Zuletzt geändert von christophII am 01.03.2007 um 08:43 Uhr. |
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| | | | Hallo Christoph,
danke, Dein Vorschlag gefällt mir gut. Er löst beide Probleme. So werde ich es letztendlich wohl machen. Zuvor möchte ich aber aus reiner Neugierde diese Pfropfmethode noch probieren. Abmoosen kann ich danach immer noch.
Gruß Rolf
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| | | | Hallo Christoph,
zur Machbarkeit des Pfropfens hast Du Dich leider nicht geäußert. Wie siehst Du das denn?
Gruß Rolf
Zuletzt geändert von rolfd40 am 03.03.2007 um 21:37 Uhr. |
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| | | | | Rolf... ich weiss es nicht , ob das wirklich geht... ich habe bis jetzt noch nie ein Resultat mit dieser Methode gesehen (aber ich bin auch noch nicht solange dabei, aber auch im anderen Forum habe ich davon noch nie gelesen). Die wohl üblichsten Methoden sind ablaktieren und Bohrpfropfen.. Ich habe aber das Gefühl, dass es nicht geht. Warum.. wenn ich bedenke, das man bei Stecklingen, in der Erde, auch eine relativ grosse Ausfalluote hat, dagegen, wenn man sie in einen Glas Wasser zieht gehts sehr gut... ich könnte mir vorstellen, dass der Ast austrocknen wird... Wie auch immer, wenn dus versuchen willst, würde ich raten es erst dann zu machen, wenn der Baum im vollen Wachstum ist, eher wenige Blätter am Ast, den Ast sehr gut fixieren... und dann die Wunde sehr gut mit Wundpaste abdichten.. Ich würde aber zuerst abmoosen, das geht sicher und gefährdet den Baum eigentlich nicht, wogegen ein Loch im Stamm schon eine grösserer Eingriff ist.
Aber wenn dus versuchtst bin ich schon interessiert, obs geht :-)
Gruss Christoph
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