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 ligustrum 31.03.2005 (16:08 Uhr) tomek
habe mir mir ein ligustrum vulgaris gekauft. wie gehe ich mit diesem baum um? da ich ein neuling bin brauche ich einige tips. der baum hat sehr viele neue triebe, die wild nach allen seiten wuchern- darf ich sie einfach in gewünschte form stutzen?
 Re: ligustrum 31.03.2005 (16:41 Uhr) Andy-II
Hallo Tomek

denk vor allem daran, dass Liguster - alle Arten - hungrige und durstige Kerlchen sind. Lass ihn also nicht vertrocknen.

Dann braucht er genug Erde, da er ein schnelles Wurzelwachstum hat. Vielleicht lohnt es sich, den Baum vor dem nächsten Giessen mal vorsichtig mit der ganzen Erde aus dem Topf zu heben und das anzuschauen: Oft sind die Schalen schon völlig durchwurzelt, bis sie von jemandem gekauft werden.

Zur Gestaltung solltest du dich mal im Internet ein bisschen umsehen. Google wird dich zu einigen Foren und Seiten von Amateuren wie Profis bringen. Ich selbst habe einen Liguster, den ich ausschliesslich schneide, während ich ein anderes Exemplar teilweise auch drahte. Das hängt halt von der Vorstellung über das weitere Werden ab.

In jedem Fall haben Liguster ein ausgesprägtes Wachstum, dauernd kommen an vielen Stellen neue, wechselständige Triebe hervor. So ist es relativ leicht, schnell zu einer Feinverästelung zu kommen. Vergiss bei der Planung des Gestaltungsschnitts nicht, dass du auch auslichten musst, Rückscnitt alleine genügt nicht. Sonst kriegst du einfach eine französische Hecke im Miniaturformat. Aber da werden dir die zahlreichen Abbildungen zum Thema, die du im Internet findest, bestimmt auch einige Impulse geben.

Viel Spass mit deinem Gustl!
Andy
 Re: ligustrum 31.03.2005 (17:08 Uhr) tomek
Danke für die antwort...
literatur habe ich mir bereits besorgt und dort stehen natürlich sehr viele tips, aber leider nicht zu dieser art.
Du hast recht, das gefäss ist zu klein- werde umtopfen müssen.
wenn ich ausschneide (nach meinen vorstellungen) kann ich dann auch dickere äste wegmachen? und wie oft darf man schneiden. habe gelsen alle 4- 8 wochen.

schönen tag noch :-)
 Re: ligustrum 01.04.2005 (11:43 Uhr) Andy-II
Hi Tomek

Natürlich kannst du auch dicke Äste schneiden. Allenfalls solltest du etwas Wundverschlussmittel  (eine graue Knete, die du im Bonsaihandel kriegst) auf die Stellen bringen. Sie vernarben dann wesentlich schöner und verhindern die Austrocknung, die schon problematisch werden kann.

Was die Häufigkeit des Schneidens angeht, ist es ganz einfach so, dass der Baum das ertragen muss und du die Konsequenzen bedenken musst. Willst du Wachstum, musst du mehr stehenlassen, manchmal sogar Äste, die später wieder wegkommen (Opfer- oder auch Futteräste genannt). Willst du eine Verzweigung frisch aufbauen, muss erst viel weg. Ich weiss nicht ganz genau, wer da auf 4 - 5 Wochen kam, denke mir aber, dass sich das auf die alte, goldene Regel bezieht: «Triebe wachsen lassen, bis sie 6 bis 8 Blattpaare haben, dann auf 2 bis 3 zurückschneiden». Dafür braucht der Baum etwa so lange wie erwähnt.

Ein Tipp: Liguster lassen sich leicht bewurzeln. Einen Ast abhauen, in Pikiererde stecken, schön anfeuchten und mit einem transparenten Gefäss oder einer Tüte abdecken. So kommst du innert kurzer Zeit zu einer «Testpflanze». Ebenfalls möglich: Einen an sich unerwünschten Ast noch etwas stehenlassen und an seinen Trieben experimentieren. «Gestalter» mögen die Nase rümpfen, aber bevor man gestalten kann, muss man gärtnern lernen. Das geht nicht bloss mit Büchern.

Gruss
Andy
 Re: ligustrum 02.04.2005 (15:08 Uhr) tomek
Hi andy,
danke für die tips. hab schon einige sachen realisiert.
das bäumchen ist beschnitten und gedrahtet-macht auch riesig spass und ist ein echter zeitvertreiber. leider merke ich, dass einige vertigkeiten noch fehlen- das kommt aber mit der zeit.
es ist ja schliesslich mein "übungsbaum".
da ich ihn im supermarkt erstanden habe ist er natürlich nicht absolut wunderschön (z.t. hässliche schnittstellen. kann man irgendetwas dagegen machen?), aber für den anfang reicht er.
die idee mit dem "unerwünschten ast" ist sehr gut und einen trieb habe ich auch schon bereits in die erde gesetzt...

bis dato, danke schön und wenn was ist frage ich weiterhin :-)

lg tomrk
 Re: ligustrum 05.04.2005 (09:13 Uhr) Andy-II
Hi tomek

frag nur weiter!

Noch eine Bemerkung zu hässlichen Schnittstellen: Das Holz an sich kann natürlich nicht mehr verwachsen. Die Rinde drüber aber schon. Das sieht man ja bei vielen Bäumen sehr schön. Dieser Vorgang kann bis zu einem gewissen Grad angeregt werden. Alte Schnittstellen kann man zum Beispiel frisch anschneiden und mit Wundpaste versorgen. Dann wächst unter der schützenden Paste eine neue Rinde.

Dasselbe passiert, wenn man am Schnittrand Augen austreiben lässt. Linden, Ulmen, Buchen, Ahorne, Azaleen und eine Reihe anderer Baumarten machen das ohnehin im Übermass. die Basis des neuen Triebs wird mit der zeit die Wunde überwuchern.

Eine andere Methode ist die, Rinde von einem Ast, der entfernt wird, abzuschälen und auf eine Schnittstelle aufzulegen. Schöne Theorie und auch in der Praxis funktioniert es manchmal - ausser die Rinde vertrocknet, beginnt zu faulen oder sonstwas, was leider häufiger der Fall ist.

Last, but not least: Manchmal kann man hässliche Wunden zu «schönen Narben» umgestalten, dafür findest du Beispiele in der Literatur, wenn du die Stämme gut anschaust. Das geht bis zu regelrecht ausgehöhlten Stämmen.

Gruss
Andy

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