36 User im System Rekord: 483 (01.04.2024, 01:34 Uhr)
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| | | Hallo erstmal von einem Neuling!
Ich habe mir vor kurzen eine blaue Kriechkiefer (pinus pumila glauca) als Containerpflanze beschafft. Der Stamm und die unteren Äste sind sehr schön entwickelt, nur hab ich festgestellt, dass sie auf eine Unterlage aufgepfropft wurde, was eine ziemlich hässliche Verdickung gibt und den Stamm 6cm verlängert.
Meine Frage nun: Wie (und wann) kann ich meinen Baum von der Unterlage trennen? Sollte ich ihn abmoosen, oder reicht es ihn zur Wurzelbildung oberhalb der Pfropfstelle zu stimulieren (und wenn, wie am besten?) und Jahr für Jahr die Wurzeln der Unterlage einzukürzen, bis ich sie abnehmen kann?
Andererseits hab ich aber auch hier im Forum gelesen, dass manche Kiefern aufgepfropft werden weil die "Edel" Sorte für unser Klima (zu geringe Luftfeuchtigkeit) nicht genügend Wuzeln bildet und deshalb die Unterlage braucht. Kann ich meinem Baum überhaupt "abnehmen" ohne dass er Schaden nimmt? (Will ich ja nicht...)
Vielen Dank schonmal!!
Gruss Jonnes
| | | | | | > Hallo erstmal von einem Neuling! > > Ich habe mir vor kurzen eine blaue Kriechkiefer (pinus > pumila glauca) als Containerpflanze beschafft. > Der Stamm und die unteren Äste sind sehr schön > entwickelt, nur hab ich festgestellt, dass sie auf eine > Unterlage aufgepfropft wurde, was eine ziemlich hässliche > Verdickung gibt und den Stamm 6cm verlängert. > > Meine Frage nun: Wie (und wann) kann ich meinen Baum von > der Unterlage trennen? > Sollte ich ihn abmoosen, oder reicht es ihn zur > Wurzelbildung oberhalb der Pfropfstelle zu stimulieren > (und > wenn, wie am besten?) und Jahr für Jahr die Wurzeln der > Unterlage einzukürzen, bis ich sie abnehmen kann? > > Andererseits hab ich aber auch hier im Forum gelesen, > dass manche Kiefern aufgepfropft werden weil die "Edel" > Sorte für unser Klima (zu geringe Luftfeuchtigkeit) nicht > genügend Wuzeln bildet und deshalb die Unterlage braucht. > Kann ich meinem Baum überhaupt "abnehmen" ohne dass er > Schaden nimmt? (Will ich ja nicht...) > > Vielen Dank schonmal!! > > Gruss > Jonnes > Hallo, Kiefern pfropfen, abmoosen oder bewurzeln ist nicht ganz problemlos und langwierig. Ohne ordentliches Bewurzlungshormon geht bei Kiefern so gut wie gar nichts. Wenn man in der Hinsicht noch wenig Erfahrungen hat, ist da mit Verlußten zu rechnen. Nun weiß ich nicht wie der Baum aussieht und wie teuer er war. Ich habe z.B. einen großen Garten und dort landet dann so mancher Bonsaifehlkauf und gibt ein sehr gutes Bild. Das Beste ist man achtet schon beim Kauf auf einen ordentlichen Stammansatz und unauffälige Pfropfstellen. Es empfielt sich dazu bei Topfpflanzen immer die oberste Erdschicht zu entfernen und gegebenenfalls sogar mal die obersten Wurzeln anzuritzen, ob sie überhaupt vital sind.
Viele Grüße Thomas
| | | | | | | | > Hallo, > Kiefern pfropfen, abmoosen oder bewurzeln ist nicht ganz > problemlos und langwierig. Ohne ordentliches > Bewurzlungshormon geht bei Kiefern so gut wie gar nichts. > Wenn man in der Hinsicht noch wenig Erfahrungen hat, ist > da mit Verlußten zu rechnen. Nun weiß ich nicht wie der > Baum aussieht und wie teuer er war. Ich habe z.B. einen > großen Garten und dort landet dann so mancher > Bonsaifehlkauf und gibt ein sehr gutes Bild. > Das Beste ist man achtet schon beim Kauf auf einen > ordentlichen Stammansatz und unauffälige Pfropfstellen. > Es empfielt sich dazu bei Topfpflanzen immer die oberste > Erdschicht zu entfernen und gegebenenfalls sogar mal die > obersten Wurzeln anzuritzen, ob sie überhaupt vital sind. > > Viele Grüße > Thomas
Dankeschön erstmal!
Die Pflanze ist im Prinzip nicht besonders wertvoll, da ich sie als Containerpflanze ungestaltet aus der Baumschule hab. Ich hatte mir auch die oberen Wurzeln angeschaut, leider aber nicht bis zum Stamm zurückverfolgt, dann hätte ich gesehen, dass sie nur von unten (unter der Veredelungsstelle) hochgewachsen waren... Pech. Da ich leider keinen Garten hab werd ich mich aber weiter um ihn als Bonsai bemühen.
Ich hab mich jetzt entschieden, ihn in einem tiefen Topf zu lassen, bis über die Veredelungsstelle weiter mit Erde zu bedecken und mit Hilfe von kleinen Einschnitte und Bewurzelungshormon zu versuchen, dass er an der Oberfläche ein paar Wurzel bildet, die ich für die Gestaltung benutzten kann. Klingt machbar, oder?
Viele Grüße Jonnes
| | | | | | | | | | > > Dankeschön erstmal! > > Die Pflanze ist im Prinzip nicht besonders wertvoll, da > ich > sie als Containerpflanze ungestaltet aus der Baumschule > hab. > Ich hatte mir auch die oberen Wurzeln angeschaut, leider > aber nicht bis zum Stamm zurückverfolgt, dann hätte ich > gesehen, dass sie nur von unten (unter der > Veredelungsstelle) > hochgewachsen waren... Pech. Da ich leider keinen Garten > hab > werd ich mich aber weiter um ihn als Bonsai bemühen. > > Ich hab mich jetzt entschieden, ihn in einem tiefen Topf > zu > lassen, bis über die Veredelungsstelle weiter mit Erde zu > bedecken und mit Hilfe von kleinen Einschnitte und > Bewurzelungshormon zu versuchen, dass er an der > Oberfläche > ein paar Wurzel bildet, die ich für die Gestaltung > benutzten > kann. Klingt machbar, oder? > > Viele Grüße > Jonnes Ich benutze in dem Fall einen alten Plastetopf, entferne den Boden und setze ihn auf den Topf in dem sich der Baum befindet. Zum Auffüllen besser grobkörniges Substrat benutzen. Ich bevorzuge eine Mischung aus gesiebter Lauberde (2mm Körnung),Kies (1mm)und Seramis zu gleichen Teilen), in dem Fall wäre ein Zusatz von Nadelerde angebracht.Unmittelbar um die Schnitstellen streue ich feingehacktes Sphagnum. Die Einschnitte dürfen nicht zu klein sein, deutlich bis ins Holz gehen und durch einklemmen eines Holstückes (z.B. Streichholz) offengehalten werden, sonst verwachsen sie einfach wieder. Die Einschnitte sollten fast den gesamten Stammunfang umfassen. Ich bevorzuge die Radikalmethode und schneide einen 5mm breiten Rindenstreifen rundherum heraus, bepudere die Schnittstelle mit Bewurzlungshormon und ewickle eine dickeren Bonsaidraht fest in die Schnittstelle. Bei Kiefern heißt es dann viel, viel Geduld haben. Mitunter bewurzelt der Baum erst , wenn der Draht um die Schnittstelle die Wasserzufuhr zu den unteren Wurzelbereichen abschneidet. Das kann also ein bis zwei Jahre dauern.
Viel Glück Thomas
| | | | | | | | | | | | Vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort!!! Das werde ich so machen und in 1-2 Jahren Bescheid sagen, wenn's geklappt hat! Ich fürchte wenn's nicht klappt weiss ich's früher... ;-)
Beste Grüße Jonnes
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